BUNDjugend Nordrhein-Westfalen  
Bericht: Skill-Sharing-Camp MaStaMo 2016

Bericht: Skill-Sharing-Camp MaStaMo 2016

Mehr „Machen statt Motzen!“, Selbstorganisation und das Teilen von Ideen für alternative Lebens- und Gesellschaftsformen hieß es beim Skill-Sharing-Sommer-Camp MaStaMo vom 4.-8. Mai 2016 auf dem Lernbauernhof Schulte-Tigges in Dortmund. Im dritten Jahr war die Teilnehmerzahl auf täglich bis zu 80 und insgesamt über 100 größtenteils junge Menschen gewachsen, die auf dem Camp in ungezwungener und freundschaftlicher Atmosphäre Gast und Gastgeber*in zugleich waren.

Bei strahlendemastamo-campm Sonnenschein kreierten die Campteilnehmenden eine temporäre Wunschgesellschaft, in der das Teilen von Wissen, Fähigkeiten, Ressourcen und Verantwortlichkeiten im Vordergrund stand. Bereits am ersten Abend übergab die 10-köpfige ehrenamtliche Vorbereitungsgruppe die Verantwortung an die Gesamtgruppe ab. Aufgaben wie die Zubereitung der Mahlzeiten, die Moderation der Plena oder das Leeren der Kompostklos wurden täglich neu auf viele motivierte und zuverlässige Schultern verteilt. Im für alle offenen abendlichen Campstrukturtreffen wurden überraschend wenig Schwierigkeiten besprochen, es diente vielmehr zum Austausch und der Feinjustierung der Organisationsstrukturen in heiter-konzentrierter Runde.

Im morgendliDSCF0988chen Plenum wurde gemeinsam das Programm für den jeweiligen Tag entwickelt, bei dem jede*r nach Lust und Laune eigene Workshopangebote verwirklichen konnte. Hierbei wurde viel selbst gemacht, zum Beispiel Seife, vegane Brotauftriche, Kerzen oder Raketenöfen. Viele Angebote drehten sich um Ernährung und die solidarische Landwirtschaft, unter anderem Kräuterwanderungen, Hofführungen oder Arbeitseinsätze auf den Feldern. Neben aktivistisch motivierten Angeboten wie Aktionsklettern oder zum Theater der Unterdrückten gab es auch viele kreative Räume wie Akrobatik oder selbstgemachte Musik, welche Camp-Atmosphäre deutlich bereicherten. Inhaltliche Workshops zu Themen wie der Funktionsweise der Agrarlobby oder der Integration geflüchteter Menschen fanden großen Zuspruch und wurden für ein MaStaMo in 2017 verstärkt gewünscht. Nicht zuletzt erfuhren aber auch spirituell orientierte Angebote wie Mantren singen oder schamanische Trommelreisen eine große Nachfrage und trugen ihren Teil zum Gemeinschaftsgefühl bei.

DSCF0965Am Samstag nachmittag trugen die Teilnehmenden Ideen und Visionen für ein „MaStaMo im Alltag“ zusammen und tauschten sich über persönliche Lebenswege und Erfahrungen beim Einsatz für eine nachhaltige Gesellschaft aus. Abends wurde gefeiert – zunächst mit einer sehr erheiternden Open Stage, anschließend mit vielseitiger Tanzmusik im Zirkuszelt und Feuer in der Kugel sowie beim Feuerspucken und -poispielen.

Schon vor der gemeinsamen Auswertung am Sonntag war deutlich geworden, dass der Wunsch für eine Fortsetzung des MaStaMo-Camps in 2017 überwältigend groß ist. Bei der Verabschiedung am Sonntag mittag hatten nicht wenige hatten Tränen in den Augen vor Freude und Dankbarkeit über das auf dem Camp entstandene Gemeinschaftsgefühl.

Da die Finanzierung auf Spenden- und Vertrauensbasis ganz wunderbar geklappt hat und es viele Menschen zu geben scheint, die sich in der Organisation einbringen wollen, steht der Vorfreude auf ein MaStaMo 2017 nichts im Wege. Wer mag, ist herzlich zum Nachtreffen am 18. Juni auf dem Lernbauernhof in Dortmund eingeladen, bei dem der diesjährige Planungsprozess ausgewertet und die Erfahrungen als Grundlage für das neue Vorbereitungsteam zusammengetragen werden.

Bei Fragen oder Interesse zum Mitmachen schreibt gerne an mastamo@listi.jpberlin.de

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