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mehr erfahrenGemeinsam auf Reisen gehen; die Schönheit der Natur entdecken; Tiere beobachten; die Nächte, nur durch eine dünne Zeltplane getrennt, draußen verbringen; am Lagerfeuer sitzen; Sterne gucken; ein neues Land kennenlernen… All das haben die Teilnehmer*innen unserer diesjährigen Polenreise vom 30.07. bis 15.08.2018 erlebt.
Am Montag den 30.07. ging es in aller Frühe mit dem Zug über Berlin, Warschau und Suwalki nach Stary Folwark. Erschöpft aber zufrieden wurden am Abend nur noch die Zelte aufgeschlagen, bevor alle in ihre Schlafsäcke kletterten. Zum Glück hatten wir zwei Tage Zeit, uns zu erholen, das Kochen auf Spirituskochern zu üben und mit unseren gemieteten Kanus die ersten Runden über den See zu drehen, während wir noch auf zwei Nachzügler*innen warteten. Am Mittwoch Nachmittag waren wir dann schließlich vollzählig. Zwölf Personen – immer zu zweit in einem vollbeladenen Boot – machten sich auf den Weg die Seenlandschaft Masurens zu erkunden.
Die ersten sieben Tage folgten wir dem Verlauf des Flusses Czarna Hancza. Getragen von der Strömung glitten wir zwischen schilfbewachsenen Ufern dahin. Nach einigen unabsichtlichen Abstechern ins Schilf, wurden wir mit der Zeit immer besser, unsere sechs Boote durch die vielen Kurven des Flusses zu steuern. Nun konnte wir die Seerosen, Libellen und Algen bewundern die uns umgaben. Übernachtet wurde auf sogenannten Biwak Plätzen. Grundstücke direkt am Ufer, befreit von Schilf, mit einer Kochstelle, einem Toilettenhäuschen, einem Regenunterstand und einem Platz für Zelte, die von ihren Besitzer*innen gegen ein geringes Entgelt als Lagerplätze zur Verfügung gestellt werden. Nach dem gemeinsamen Abendbrot saßen wir hier am Lagerfeuer, betrachteten die Sterne oder spielten Karten, bevor es am nächsten Morgen wieder weiter ging – immer auf der Suche nach dem nächsten Lebensmittelladen und einer Stelle mit sauberem Trinkwasser. Und jeden Tag gab es ein neues kleines Abenteuer: die Entdeckung einer Schlange, die Suche nach dem schönsten Platz für die Mittagspause, ein nachmittägliches Bad im Fluss oder ein plötzliches Unwetter.
Als der Czarna Hancza abknickte und über die Grenze nach Weißrussland führte, trennten wir uns schweren Herzens von ihm und begannen die zweite Etappe unserer Reise. Fünf Tage lang ging es nun über durch Schleusen miteinander verbundene Seen bis in die Stadt Augustów. Es war ein ganz neues Paddelerlebnis, da wir nicht mehr mit der Strömung des Flusses fuhren, auf den Seen mehr Wind ging und der Blick nun viel weiter reichte als bis zur nächsten Flussbiegung. Aber mit guter Laune, unserem eigenen Schleusen-Lied und einigen anderen freundlichen Touristen, kamen wir auch hier super voran. Es gab wieder viele spannende Dinge auszuprobieren und kennenzulernen: im Gespräch mit anderen Reisenden erprobten wir unsere Polnisch Kenntnisse, aßen Stockbrot am Lagerfeuer, fanden heraus wie man eine Schleuse „umträgt“ und, dass es auch in Polen heimtückische Mücken gibt.
Am 12.08. gaben wir dann, nach einer letzten spannenden Überfahrt am vereinbarten Treffpunkt unsere Boote zurück. Wir waren alle etwas traurig unsere liebgewonnenen Transportmittel zu verlassen. Aber wir hatten ja noch einen aufregenden Abstecher nach Warschau vor uns.
Also ging es am 13.08. mit dem Reisebus von Augustów nach Warschau, wo wir uns in einem hübschen Hostel in der Innenstadt einquartierten. So aufregend es gewesen war zwei Wochen „draußen“ zu leben, die Freude über sauberes Wasser aus dem Hahn, eine erfrischende Dusche, eine saubere Toilette und den Lebensmittelladen um die Ecke, war groß. Daher schlugen wir uns die Bäuche mit leckerem Essen voll, erkundeten die polnische Hauptstadt, erfuhren in Museen und bei Stadtführungen einiges über die polnische Geschichte, Kultur und Gebräuche und genossen den ungewohnten Komfort von richtigen Betten.
Doch wie bei jeder schönen Reise musste auch diese schließlich zu Ende gehen, weshalb wir am 15.08.2018 in den Zug zurück nach Berlin stiegen und von dort aus nach Hause zurückkehrten. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Teilnehmer*innen für die schöne gemeinsame Zeit und beim Büro der BUNDjugend NRW für die große Unterstützung bei der Organisation!