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mehr erfahrenVom 03. bis zum 07.04. habe ich mit fünf anderen Teilnehmerinnen und unserer Gruppenleiterin Christina in Bonn ohne Geld gelebt. Geschlafen haben wir im Oscar-Romero-Haus. Fünf Tage lang haben wir experimentiert wie ein Leben ohne Geld aussehen könnte.
Geld gehört für uns zum normalen Alltag. Das Leben vieler Menschen richtet sich danach aus und es beeinflusst die Werte unserer Gesellschaft. Doch funktioniert es auch ganz ohne?
Am ersten Tag starteten wir mit einer Kennenlernrunde und machten uns danach direkt auf den Weg in die Stadt um etwas zu essen besorgen. Wir sind über den Markt gegangen und haben dort nach Lebensmitteln gefragt, die noch essbar sind aber nicht mehr zum Verkauf angeboten werden. Einen ganzen Sack voll Tomaten, mehrere Avocados und eine Hand voll Limetten haben wir innerhalb kurzer Zeit sammeln können. Abends sind wir noch zu einer foodsharing-Abholung bei einer Bäckerei gegangen und haben uns mit den Ehrenamtlichen von foodsharing unterhalten. Von den geretteten Lebensmittel haben wir eine leckere Tomatensuppe und Guacamole gezaubert, dazu gab es Brot. Auch die restlichen Tage war es kein Problem genug Essen für uns zu retten.
Die Initiative „foodsharing“ versucht auf die Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen. Sie rettet noch essbare Lebensmittel und verteilt sie an sogenannte „Fairteiler“. Dort kann man umsonst gerettete Lebensmittel mitnehmen. Das Engagement der Foodsharer basiert auf Ehrenamt.
Meist haben wir unseren Tag mit einer Runde Yoga gestartet. Eine Bewohnerin des Oscar-Romero-Hauses hat uns eine kleine Rundführung durch das Haus gegeben und uns ein wenig zur Geschichte und zum aktuellen Nutzen des Hauses erzählt. Das Haus hat eine belastete Vorgeschichte, bis 1973 eine katholische Studentengemeinde in das Haus zog und das Haus seinen Namen gab. Seitdem wohnen dort sehr engagierte Menschen. Zurzeit wohnen vor allem viele Aktivisten aus der Anti-Braunkohle-Bewegung.
Zum Dank, dass wir im Oscar übernachten durften, haben wir die Graffittitags an der Hauswand überstrichen. Dabei sind wir anscheinend ziemlich aufgefallen und wurden oft von Fußgängern nett angesprochen.
Am Donnerstag fand im Oscar-Romero-Haus ein KüFA, auch Volxküche genannt, statt. KüFA steht für „Küche für alle“, ist ein großes Gruppenkochen und findet regelmäßig im Oscar-Romero-Haus statt. Gekocht wurde mit geretteten Lebensmitteln. Tatkräftig haben wir mitgeschnippelt. Das Essen haben wir mit sehr unterschiedlichen Menschen aus Bonn gemeinsam genossen und dabei spannende Gespräche geführt. Mit dabei war Daniela, die bei dem Radio „Medienwerkstatt Bonn“ arbeitet und uns zu „Ohne Geld durch die Welt“ interviewt hat. Hier der Beitrag.