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mehr erfahrenDie erste Aprilwoche begann für gut zehn Menschen in Köln nicht wie gewohnt, denn während der folgenden sechs Tag sollten sie keinerlei Geld ausgegeben. Ergebnis: es hat funktioniert!
Im Gegenzug zu Gardinen-Waschen und Zersägen eines Baumes durften wir die Woche im Naturfreundehaus Köln-Kalk leben, im großen Saal das Matratzen-Lager aufschlagen und in der Küche leckeres Essen zubereiten. So hatte wir schonmal einige wichtige Bedürfnisse abgedeckt: Dach über dem Kopf, Wärme, Zugang zu Wasser etc.
Aber darüber hinaus? Wir hatten einige Musikinstrumente, Kleidung, Schlafsäcke etc. dabei, nur unser Vorrat an Essen war sehr überschaubar. Für’s Abendessen reichte es nicht.
Also zogen wir los in die Stadt und erfragten nicht mehr verkaufbare Lebenmittel (wegen Druckstellen, Haltbarkeitsdatum etc.), tauschten Dinge ein, containerten oder durften uns daran erfreuen, dass wir Essen geschenkt bekamen, da Menschen unser Exeriment unterstützen wollten. Abends schlossen wir uns einem regelmäßigen Nachbarschaftstreffen an und kochten gemeinsam mit getetteten Lebensmitteln ein großes Menü. „Wortsalat“ werden diese Treffen genannt genannt, da sich hier viele Menschen unterschiedlichster Kulturen treffen und so auch einige Sprachen zusammen kommen. Hier standen schon bei den ersten die Münder offen, was für Mengen an Essen alleine von foodsharing abgeholt werden darf.
Am nächsten Morgen standen wir sehr früh auf und fuhren mit dem Rad oder Bus nach Köln-Mühlheim zur ‚Sozialistischen Selbsthilfe Mühlheim, SSM‘. Dort bekamen wir einen Einblick in die Arbeitsstrukturen und das Gelände, anschließend befüllten wir einen Keller mit Holz zum Trockenen. Am nächsten Tag sollte es weiter gehen und wir durften nochmals in verschiedensten Bereichen mitarbeiten, z.B. Garten, einem Umzug, Tagungsräume putzen, und bereiteten das Mittagessen für alle vor. Wieder zurück holten wir noch übergebliebenes Essen bei verschiedesten Bäckereien ab und beschäftigten und mit dem (Un)Sinn von Geld und Zinsen. Außerdem war bei der Essensausgabe der Tafel, die in unserer Unterkunft stattfand, sehr viel Obst und Gemüse übrig geblieben. Wir retteten so viel wie möglich vor der Tonne und hatten somit genug Vorräte bis zum Ende der Woche.
Freitag widmeten wir uns morgens den Arbeiten im Naturfreundehaus und dem Bericht eines Couchsurfers bevor wir nachmittags in den Gemeinschaftsgarten „Pflanzstelle“ liefen. Auch hier legten wir mit Hand an und genossen außerdem die wunderbare Sonne. Abschließen sollte der Tag wieder mit einem großen Menü (Bäckereien haben abends oft sehr viel Überschuss) und einer Lesung von „Mit dem Roller und ohne Geld nach Irland…“
Samstag reihten wir uns am Kölner Dom in eine Menschenkette für eine friedliche, hilfsbereite Welt ein, bevor wir im Park Straßenmusik machten. Den letzten Abend verbrachten wir erneut in der Pflanzstelle, mit Lagerfeuer und einer Zukunftswerkstatt. Essen gab es mal wieder so viel, dass wir am Ende satt und glücklich zu unseren Schlafsäcken rollen konnten.
Vor unserer Abreise am Sonntag tauschten wir fleißig Ideen und Kontaktdaten und schrieben uns selbst einen Brief, um uns zu verdeutlichen, was wir aus dieser erlebnisreichen Woche für die Zukunft mitnehmen wollen.