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mehr erfahren„At this camp two movements are coming together. We are connecting local struggles to an international perspective.“ – Josef from Cyprus
Das diesjährige Camp for [future] fand vom 2.8. bis zum 11.8.19 in Kerpen Buir, nahe Köln, statt. Dieses Jahr musste das Camp auf ein Feld ausweichen, was aber keineswegs nachteilhaft war. Wir hatten direkten Blick auf zwei Kohlekraftwerke, die dem Spitznamen „Wolkenmacher“ alle Ehre gemacht haben, und wir hatten keinen langen Weg bis zum Supermarkt um die Ecke. Auch die Ausstattung ließ nicht zu wünschen übrig. Ganze 2 Zirkuszelte, die vor dem Campbeginn im Team mit Muskelkraft aufgebaut wurden, standen uns zur Verfügung. Für leckeres und veganes Essen war auch gesorgt. Gekocht hat ein Kochteam, das von Campteilnehmer*innen kräftig unterstützt wurde.
Das Programm war so vielfältig, dass für jede*n etwas dabei war. Jeden Tag wurden Workshops angeboten. Pflichtprogramm gab es nicht, jede*r hatte die Freiheit zu kommen und zu gehen wann er/sie wollte. Die Inhaltlichen Schwerpunkte der Workshops waren natürlich meistens dem Umwelt- und Naturschutz gewidmet. Besonders viel Gespräche und Diskussionen gab es über das (endlich) brandaktuelle Thema Klimakrise. Es gab aber auch Workshops zu den Themen Migration, Rassismus, Feminismus, Gendergerechte Sprache, Kommunikation, kreative Protestformen und vieles mehr. Nachmittags konnte jede*r eigene Workshops anbieten. Dieses Angebot wurde viel genutzt, sodass ein großer Austausch von Wissen und Können gefördert wurde. Auch zwischendurch, wie z.B. beim Wikingerschach-Duell oder beim Essen bestand ein reger Austausch. Geredet wurde viel auf Englisch, weil das Camp for future von der BUNDjugend und das Summercamp von young friends of the earth europe zusammen stattfanden. Dadurch waren wir eine bunt gemischte Gruppe aus verschiedensten Ländern und Kulturen. Viele Länder Europas waren vertreten, von Spanien bis nach Norwegen. Manche Campteilnehmer*innen sind sogar aus Russland angereist. Abends lebte das Camp nochmal richtig auf. Es gab Live-Konzerte, Kinoabende und Lagerfeuerrunden.
Am Montag dem 5.8. sind wir alle beladen mit Plakaten, Flyern und Vorfreude mit dem Zug nach Köln gefahren. Anschließend sind wir für mehrere Stunden durch die Innenstadt gezogen. Ein DJ hat für Musik gesorgt, durch die wir auch wegen einer hohen Lautstärke viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen konnten. Zu der Musik haben wir getanzt und gesungen. Wir konnten all unsere Energie aus Freude über die gemeinsame Aktion aber auch aus Wut über den Umgang mit der Natur freien Lauf lassen. Ähnliche Emotionen waren auch bei der Besichtigung des Tagebaus zu spüren. Im ersten Moment staunten wir über die mehr als 300 Meter tiefe Grube und über die gigantischen Bagger. Aber schnell kam auch Entsetzen und Wut. Wir standen in dem Gebiet in Europa mit den größten Emissionen, wir standen vor einem Tagebau, der sich nur durch große Subventionen finanzieren kann. Durch den Tagebau muss viel Wasser abgepumpt werden, sodass Dörfer in der Umgebung absinken und auch der Grundwasserspiegel bis in die Niederlande spürbar abfällt. Allein der Blick auf den Hambacher Wald, der zur Grube hin immer brauner wird, zeigt anschaulich, dass Kohle auf Kosten der Natur gefördert wird.
Natürlich haben viele Campteilnehmer*innen auch die Nähe zum Wald genutzt und sich die Dörfer und Baumhäuser angeschaut und das Gespräch mit den „Hambis“ gesucht. Manche haben mehr Zeit im Wald verbracht und z.B. beim Baumhausbau mit angepackt oder mal eine Nacht in einem Baumhaus geschlafen.
Vielen Dank für ein so lebendiges unvergessliches Camp, für all die neuen Freund*innen, Erfahrungen und Inspirationen!