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mehr erfahrenBUNDjugend motivierte Hagener bei kreativer Straßenaktion, die Isolation von Geflüchteten zu überwinden
Viele Hagener*innen beteiligten sich am Freitag, 05.05.2017 an der Aktion der BUNDjugend auf dem Berliner Platz am Hagener Hauptbahnhof, um die Mauer der Isolation vieler Geflüchteter zu durchbrechen und eine Zeichen für Bewegungsfreiheit zu setzen
Wörter wie „Unsicherheit“, „Residenzpflicht“, „Sprache“, „Bürokratie“ und „Heimweh“ stehen auf einer großen Mauer, welche die BUNDjugend auf dem Berliner Platz am Hagener Hauptbahnhof errichtet hat. Von der Mauer und Absperrbändern beengt, steht dahinter eine Person, die sich gegen die Begrenzung wehrt, aber aufs Neue immer wieder in die Enge gedrängt wird.
Mit ihrer Performance wollen die Jugendlichen auf die Einschränkungen aufmerksam machen, denen geflüchtete und andere Menschen in Deutschland tagtäglich ausgesetzt sind: „Viele Menschen sind in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und können dadurch kein selbstbestimmtes Leben führen“, berichtet Pola Mock, 19-jähriges BUNDjugend-Mitglied. Aus Sicht der Mitorganisatorin stieß die Aktion auf großes Interesse: „Erfreulich viele Passant*innen beteiligten sich und durchbrachen diese Mauer der Isolation symbolisch, indem sie diese wie beim Dosenwerfen einwarfen oder einschossen.“
Im Anschluss suchten die Bundesfreiwilligen, die die Aktion im Rahmen eines Bildungsseminars organisieren, das Gespräch darüber, wie Bürger*innen in der Wirklichkeit Mauern der Ausgrenzung abbauen und gleiche Rechte für alle fördern können. „Viele Hagener*innen brachten ihre Ideen ein. Für uns alle war es wichtig, den Kontakt zu geflüchteten Menschen zu suchen, sie zu unterstützen und sich für gleiche Rechte für alle stark zu machen – zum Beispiel bei der Landtagswahl oder durch die Unterstützung von Asylinitiativen und migrantischen Selbstorganisationen“, erzählt Felix Becker, Pressesprecher der BUNDjugend.
Mit der Aktion wiesen die Jugendlichen auf viele Probleme von geflüchteten Menschen hin: von der Perspektivlosigkeit und Ungewissheit im Asylverfahren bis hin zu nicht anerkannten Abschlüssen, dem Mangel an kostenlosen Deutschkursen und den Schwierigkeiten eine eigene Wohnung zu finden.
Als Dankeschön erhielten teilnehmende Passant*innen einen Weltausweis, der allen Besitzer*innen das Recht gibt, ihren Wohnort frei zu wählen, sich frei zu bewegen und eine Tätigkeit ihrer Wahl auszuüben. „Auf dem Seminar haben wir bemerkt, wie viele Möglichkeiten viele von uns haben und wie eingeschränkt andere sind“, berichtet Lukas Fruntke, BFDler aus Amberg. „Für uns ist es kein großes Problem günstig mit dem Flugzeug nach Marokko oder Nigeria zu reisen, während Menschen auf der Flucht aus diesen Ländern teilweise 10.000 Euro bezahlen und ihr Leben aufs Spiel setzen, um nach Europa zu gelangen.“