BUNDjugend Nordrhein-Westfalen  

Workshop Sinti und Roma: Eine unbekannte Minderheit

Datum: 19.05.2021, 17 bis 20 Uhr
Anmerkungen: Diese Veranstaltung richtet sich an Teilnehmende des PERSP:ACTIVE Trainings. Andere Teilnehmende sind herzlich willkommen.

Sinti und Roma leben seit über 600 Jahren in Deutschland.

Wer sind sie eigentlich? Woher kommen sie? Mit welchen Problemen haben sie auch nach dieser langen Zeit zu kämpfen und wie begegnen sie diesen Problemen?

Diese und weitere Fragen wollen wir mit euch erörtern und haben dazu zwei Betroffene aus der Community als Referent*innen eingeladen.

Der Ablauf des Workshops soll so gestaltet werden, dass wir euch zunächst die Herkunftsgeschichte der Sinti und Roma als vergleichsweise sehr unbekannte Minderheiten vorstellen. Danach möchten wir euch für das Problem des Antiziganismus, der Diskriminierung von Sinti und Roma, sensibilisieren. Dabei möchten wir uns zwei Schwerpunktfragen widmen: Wie verknüpft sich Antiziganismus mit anderen Diskriminierungsformen wie antimuslimischem Rassismus (Stichwort Intersektionalistät)? Wie ist es möglich in Online-Räumen antiziganistischen Diskriminierungen entgegenzutreten und sich mit Sinti und Roma solidarisch zu zeigen (Stichwort Online Counter Speech)?

Die Zielgruppe der Veranstaltung sind vor allem Nicht-Betroffene.

Die Referent*innen

Dislo Benjamin Harter ist im Integrationsbeirat Offenburg Vertreter für Sinti und Roma, Mitglied des Landesverbands der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA), ehrenamtliches Mitglied im Beirat der Hildegard-Lagrenne-Stiftung und Kommunalpolitiker für Bündnis 90/Die Grünen. Die Geschichte seines Großvaters, einem Holocaust-Überlebenden, sowie das Schicksam seiner Familienmitglieder, die den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti nicht überlebten, prägten ihn von klein auf. Aufgrund dieser Familiengeschichte engagiert er sich als Aktivist gegen Antiziganismus und andere Disriminierungsformen. Als muslimischer Sinto hält er Vorträge zum Thema „Sinti und Roma“ sowie zu antimuslimischem Rassismus. Außerdem ist er Mitgründer der Initiative Sinti-Roma-Pride.

Taisiya Schumacher, geboren in Russland, kam als kleines Kind nach Deutschland. Obwohl ihr Vater, ein Russlandsdeutscher, zu der Roma Community gehört, verbot ihr ihre Mutter, offen zu ihren Roma-Wurzeln zu stehen. Nach dem Abitur, studierte Taisiya Schauspiel, wo sie offen mit ihrer Roma-Identität umging. Seit ihrem Diplomabschluss, spielt sie im Theater sowie Fernsehen und übernimmt Jobs als Sprecherin. Außerdem arbeitet sie an eigenen Projekten, bei denen im Vordergrund steht, die Geschichten der Sinti und Roma aus der Perspektive der Betroffenen zu erzählen. 2020 veröffentlichte Taisiya auf den sozialen Medien ein „Outing“-Post, das sie zum politischen Aktivismus und schließlich zu der Initiative Sinti-Roma-Pride brachte, in der sie sich weiter engagiert.

Die Initiative Sinti-Roma-Pride

Die Initiative Sinti-Roma-Pride wurde gegründet, um online und offline Beiträge zur Aufklärung von Antiziganismus zu leisten und Sinti und Roma zur Teilnahme an politischem Aktivismus zu ermutigen. Einige der Schwerpunkte ihres Engagements sind die Aufklärungsarbeit zum Thema Sinti und Roma, Antiziganismus- und Antirassismusarbeit, Counter Speech bei Antiziganismus im Online-Bereich sowie das Empowerment von Sinti und Roma. DIe Initiative möchte darüberhinaus die Mehrheitsgesellschaft dazu ermutigen, offen auf Sinti und Roma zuzugehen, sie kennenzulernen und sich ebenfalls gegen Antiziganismus einzusetzen.

Interesse geweckt? Meldet euch gerne unten an, damit wir besser planen können. Wir sind gespannt auf den Austausch mit euch!

Bei Fragen oder Anmerkungen könnt ihr uns gerne unter der E-Mail-Adresse Selma.Gueney@bundjugend-nrw.de kontaktieren.

 

Workshop Sinti und Roma